Cannabis ist eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt und wird schon seit Jahrzehnten auch zu medizinischen Zwecken eingesetzt. Trotzdem haftet ihm noch der Ruf des Illegalen und Anrüchigen an. Doch das ganz zu Unrecht, denn das in Cannabis enthaltene Cannabidiol (CBD) hat keinen berauschenden Effekt, dafür kann es aber viele positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Wir zeigen Euch sieben Fakten über CBD, die Euren Blickwinkel bestimmt etwas verändern werden.
1 – Was ist CBD?
CBD ist ein sogenanntes Cannabinoid (Phytocannabinoide), das aus den weiblichen Pflanzen des Hanf gewonnen wird. Neben dem für den typischen Rausch sorgende THC ist es einer der wichtigsten Bestandteile der Cannabis-Pflanze. In den letzten Jahren ist das wissenschaftliche Interesse an CBD und damit auch die Anzahl der Studien stark angestiegen. Besonders CBD-Öle haben in den letzten Jahren einen regelrechten Hype ausgelöst. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Superfoods, deren Wirkung wenig oder gar nicht wissenschaftlich belegt ist, kann CBD eine durchaus beachtliche Anzahl an Studien vorweisen. Untersucht wurden die Auswirkung des Cannabis-Öls bereits bei folgenden Erkrankungen:
- Schmerzen
- Cannabinoide besitzen eine schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung, die bei Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen und auch Migräne eingesetzt werden kann.
- Hautprobleme
- Neurodermitis und Akne können mit CBD behandelt werden. Die entzündungshemmende Wirkung zeigt eine Studie aus dem Jahr 2014.
- Schlafstörungen und Stress
- Die entspannenden Bestandteile des CBD können die Schlafqualität verbessern und auch bei stressbedingten Problemen wie Gereiztheit und Nervosität ausgleichend wirken.
- Ängste
- CBD besitzt die Fähigkeit, die Produktion von Angsthormonen zu bremsen. Und das nicht nur bei Alltagsängsten, sondern auch bei Angststörungen oder PTBS.
- Epilepsie
- Durch Studien am besten belegt ist die Wirkung von CBD bei Epilepsie. Die regelmäßige Einnahme konnte die Häufigkeit der epileptischen Anfälle deutlich senken, zeigt eine aktuelle Studie.
2 – Was ist der Unterschied zwischen CBD und THC?
Obwohl beides oft in einem Atemzug genannt wird und natürlich auch von derselben Pflanze stammt, gibt es einen wichtigen Unterschied. THC, das chemisch Tetrahydrocannabiol genannt wird, ist für die typische berauschende Wirkung verantwortlich. Das CBD besitzt keine berauschende oder psychoaktive Wirkung. Je höher der Gehalt an THC in einer Cannabis-Pflanze ist, desto weniger CBD enthält sie. Daher sind die Pflanzen, die für die Produktion von CBD-Ölen genutzt werden, meist ganz spezielle Züchtungen.
3 – Wie wirkt CBD?
Laut vielen Berichten kann Cannabidiol bei vielen gesundheitlichen Problemen genutzt werden. Von Entzündungen über Schmerzen bis hin zu Stress, Ängsten und Übelkeit. Verantwortlich für die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten ist die spezielle Kombination aus in CBD enthaltenen Terpenen (wie Limonen, Myrcen oder Pinen) sowie die als Phytonährstoffe bekannten Flavonoide (wie Kaempferol, Vitexin oder Quercetin). Diese sind speziell für die Färbung und den typischen Geruch der Cannabis-Pflanze verantwortlich. Die genaue wirkungsweise von CBD im menschlichen Körper ist verschieden und bisher nicht genau erforscht. Sicher ist jedoch, dass CBD mit verschiedenen Rezeptoren im menschlichen Körper interagiert und so verschiedene Effekte auslösen kann.
Die sogenannten Cannabinoid-Rezeptoren sind überall im menschlichen Körper, darunter auch im zentralen Nervensystem, dem Verdauungstrakt und auch den Fortpflanzungssystemen.
4 – Wie schnell wirkt CBD?
Im Gegensatz zu THC wirkt CBD nicht berauschend und eher unauffällig. Wann eine Wirkung eintritt, ist von vielen Faktoren, wie dem Gewicht, der Dosis und natürlich auch dem Anwendungsbereich abhängig. Generell ist zu empfehlen CBD regelmäßig einzunehmen und die Dosis ganz langsam und Tropfen für Tropfen zu steigern, bis man ein Gefühl für die individuelle Dosierung hat. Oft wird eine Einstiegsdosis von 25 Milligramm CBD pro Tag empfohlen. Eine fachliche Beratung, zum Beispiel in einer Apotheke, ist jedoch angeraten.
5 – Welche Nebenwirkungen kann CBD haben?
CBD gilt allgemein als sehr sicher und nebenwirkungsarm. Bekannt ist aber, dass die Einnahme von CBD und bestimmten Medikamenten die Wirkung verändern kann. Weitere Nebenwirkungen können ein trockener Mund, Benommenheit und Schläfrigkeit sowie ein niedriger Blutdruck sein. Die Langzeitwirkung von CBD ist bisher kaum erforscht, sichere Aussagen dazu sind daher nicht möglich.
6 – Macht CBD abhängig?
Ein klares Nein – das bestätigt sogar die Weltgesundheitsorganisation WHO in einem Ende 2017 erschienen Bericht. CBD kann demnach wahrscheinlich nicht missbraucht werden oder eine Abhängigkeit schaffen.
7 – Ist CBD legal?
Bereits Ende der 90er Jahre wurde der Anbau von CBD-reichem Nutzhanf mit einem niedrigen THC-Gehalt für Landwirte zugelassen. Im Fokus standen damals allerdings weniger CBD Öle, sondern eher die Verarbeitung der Pflanze zu Papier, Kleidung oder Kunststoffen. Erlaubt ist allerdings nur der Anbau von Sorten, deren THC-Gehalt unter 0,2 Prozent liegt. Die daraus gewonnenen Produkte dürfen dann ganz legal und frei verkauft werden. In Bayern gibt es sogar erste Landwirte, die Hanf zum Selbstpflücken anbieten.