Wenn die Tage kürzer und die Temperaturen kälter werden, hat die Erkältungssaison Hochkonjunktur. Doch bevor du direkt zu Medikamenten greifst, lohnt es sich, die Kraft natürlicher Hausmittel auszuprobieren. Seit Generationen bewährt, können Kräutertees, Inhalationen, wärmende Suppen und selbst gemachte Hustensäfte effektiv deine Erkältungssymptome lindern und die Genesung beschleunigen.
Die in vielen Heilpflanzen enthaltenen ätherischen Öle und sekundären Pflanzenstoffe wirken entzündungshemmend, schleimlösend und stärken dein Immunsystem. Gleichzeitig versorgen dich traditionelle Rezepte wie Hühnersuppe oder Zwiebelsaft mit wertvollen Nährstoffen und wohltuender Wärme von innen. Mit der richtigen Anwendung und etwas Geduld kannst du so die meisten Erkältungen sanft und nebenwirkungsarm behandeln. Dieser Artikel stellt dir einige der wirksamsten pflanzlichen Hausmittel vor und gibt Tipps, wie du mit ihrer Hilfe fit durch die kalte Jahreszeit kommst.
Heilkräuter-Tees: Thymian, Salbei & Co. lindern Erkältungssymptome
Heiße Kräutertees sind bei Erkältungen ein wahres Wundermittel. Sie wärmen dich von innen, fördern das Schwitzen und spülen Krankheitserreger aus deinem Körper. Gleichzeitig enthalten viele Heilkräuter ätherische Öle und Wirkstoffe, die gezielt Beschwerden wie Husten, Schnupfen oder Halsschmerzen lindern können.
Thymian ist zum Beispiel reich an Thymol, einem starken Schleimlöser und Krampflöser. Als Tee aufgebrüht, hilft das Kraut, festsitzenden Schleim in den Atemwegen zu verflüssigen und abzutransportieren. Salbei enthält entzündungshemmende ätherische Öle, die besonders bei Halsschmerzen und Heiserkeit Linderung verschaffen. Als Gurgellösung angewendet, bekämpft Salbeitee effektiv Entzündungen im Mund- und Rachenraum.
Holunderblüten und Lindenblüten sind ebenfalls beliebte Teezutaten bei Erkältungen. Sie wirken schweißtreibend, entkrampfend und lösen festsitzenden Schleim. Besonders in Kombination mit etwas Honig können diese Tees wahre Wunder bewirken. Apropos Honig: Hast du schon mal von Manuka-Honig gehört? Dieses Naturheilmittel aus Neuseeland wirkt dank seiner antibakteriellen Eigenschaften nicht nur gegen Erkältungen, sondern auch bei Magen-Darm-Beschwerden oder Hautproblemen. Ein Löffel Manuka-Honig im Tee oder pur genossen, kann deine Abwehrkräfte auf natürliche Weise stärken.
Für maximale Wirksamkeit solltest du Kräutertees immer frisch zubereiten und mindestens 10 Minuten ziehen lassen. So gehen die wertvollen Inhaltsstoffe optimal ins Wasser über. Trink die Tees über den Tag verteilt und lass sie langsam über die Schleimhäute gleiten − so können sie direkt an den betroffenen Stellen wirken und deine Erkältungssymptome von innen heraus bekämpfen.
Dampfinhalation mit ätherischen Ölen befreit die Atemwege
Wenn Erkältungsviren die Atemwege befallen, sind die Schleimhäute oft gereizt und geschwollen. Eine Dampfinhalation mit ätherischen Ölen kann hier wahre Wunder wirken. Der heiße Wasserdampf befeuchtet und beruhigt die gereizten Schleimhäute, während die Öle ihre heilsamen Wirkstoffe direkt an die betroffenen Stellen transportieren.
Besonders bewährt haben sich ätherische Öle von Eukalyptus, Thymian, Pfefferminze und Kiefernadeln. Eukalyptusöl zum Beispiel wirkt stark schleimlösend und antibakteriell. Es hilft, verstopfte Atemwege zu befreien und erleichtert so das Abhusten von zähem Schleim. Thymianöl hat ebenfalls eine stark schleimlösende und entzündungshemmende Wirkung. Es eignet sich besonders bei festsitzendem Husten und Bronchitis.
Für eine Dampfinhalation gibst du einfach ein paar Tropfen des gewünschten Öls in eine Schüssel mit heißem Wasser. Dann beugst du dich mit einem Handtuch über dem Kopf über die Schüssel und atmest den Dampf für 10-15 Minuten tief ein. Achte darauf, die Augen dabei geschlossen zu halten, da die ätherischen Öle sie reizen können.
Nach der Inhalation solltest du dich etwas ausruhen und warm anziehen, da die Behandlung die Schweißproduktion anregt. Wiederhole die Dampfinhalation bei Bedarf mehrmals täglich, jedoch höchstens 3-4 Mal, um die Schleimhäute nicht überzustrapazieren. Mit dieser sanften und effektiven Methode kannst du deine Atemwege von lästigen Erkältungssymptomen befreien und wieder frei durchatmen.
Hühnersuppe − der Klassiker unter den Erkältungshausmitteln
Hühnersuppe ist nicht umsonst ein beliebtes Hausmittel bei Erkältungen. Die heiße Brühe wärmt von innen, lindert Halsschmerzen und löst zähen Schleim. Doch auch die Inhaltsstoffe der Suppe haben es in sich: Das enthaltene Cystein, eine schwefelhaltige Aminosäure, wirkt entzündungshemmend und unterstützt das Immunsystem. Gleichzeitig liefern das Hühnerfleisch und das Gemüse wertvolle Nährstoffe, die dein Körper jetzt besonders gut gebrauchen kann.
Für eine wirkungsvolle Hühnersuppe solltest du am besten ein ganzes Suppenhuhn zusammen mit Wurzelgemüse wie Karotten, Sellerie und Lauch in Wasser aufkochen. Gewürze wie Lorbeerblätter, Wacholderbeeren und Pfefferkörner runden den Geschmack ab und unterstützen mit ihren ätherischen Ölen die heilsame Wirkung. Lass die Suppe mindestens 1,5 Stunden bei geringer Hitze köcheln, damit sich die Aromen optimal entfalten können.
Besonders gut bekömmlich wird die Suppe, wenn du das Fleisch und Gemüse nach dem Kochen pürierst und wieder zur Brühe gibst. So erhältst du eine sämige Konsistenz, die angenehm für den gereizten Hals ist. Eine Prise frisch geriebener Ingwer und etwas Zitronensaft verleihen der Suppe zusätzliche immunstärkende Eigenschaften.
Genieße die Hühnersuppe heiß und in kleinen Schlucken über den Tag verteilt. Sie spendet Kraft, wenn der Appetit krankheitsbedingt gering ist und hilft deinem Körper, wieder zu Kräften zu kommen.
Zwiebel-Hustensaft selber machen
Zwiebeln sind nicht nur ein leckeres Küchen-Gewürz, sondern auch ein altbewährtes Hausmittel gegen Husten und Erkältung. Sie enthalten schwefelhaltige ätherische Öle, die schleimlösend und antibakteriell wirken. Besonders in Kombination mit Honig entfalten sie ihre volle Wirkung und lindern effektiv krampfartigen Husten.
Um deinen eigenen Zwiebel-Hustensaft herzustellen, schneidest du eine große Zwiebel in kleine Würfel und schichtest sie in ein Glas. Dann füllst du das Glas mit hochwertigem Honig auf, bis die Zwiebelstücke komplett bedeckt sind. Für eine besonders starke antibakterielle Wirkung empfiehlt sich Manuka-Honig aus Neuseeland. Lass die Mischung über Nacht bei Raumtemperatur ziehen, damit der Honig die Wirkstoffe aus den Zwiebeln extrahieren kann.
Am nächsten Morgen seihst du den Saft durch ein feines Sieb ab und füllst ihn in eine saubere Flasche. Bei Bedarf nimmst du über den Tag verteilt 1-2 Esslöffel des Saftes ein, am besten pur oder in etwas warmem Wasser aufgelöst. Der Honig überzieht dabei die gereizten Schleimhäute mit einem schützenden Film, während die Inhaltsstoffe der Zwiebel ihre schleimlösende und entzündungshemmende Wirkung entfalten.
Durch die antibakterielle Kraft des Honigs ist der Zwiebelsaft im Kühlschrank mehrere Wochen haltbar. Du kannst ihn also in Ruhe aufbrauchen und hast immer eine natürliche Hustenhilfe zur Hand. Übrigens: Auch eine „Zwiebelsocke“ über Nacht auf die Fußsohlen gelegt, kann Linderung bei Erkältungshusten bringen. Dafür einfach eine in Scheiben geschnittene Zwiebel auf die Fußsohlen legen, mit Socken fixieren und morgens entfernen. Die ätherischen Öle der Zwiebel werden so über die Fußreflexzonen in den Körper aufgenommen und unterstützen die Heilung.